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PARITÄTISCHER zu "Rente mit 63"

Der PARITÄTISCHE kritisiert die "Rente mit 63" in der derzeitig angedachten Form und hält diese für nicht umsetzbar. Die ganze Gesetzesreform sollte nochmals überdacht werden.

Aktuell wird in den Medien viel über die geplante "Rente mit 63" diskutiert, auch der PARITÄTISCHE wird zitiert.

Die Süddeutsche Zeitung berichtete am Mittwoch, 22.01.2014, über Hindernisse bei der Umsetzung der geplanten "Rente mit 63". Die im Gesetzentwurf vorgesehene Differenzierung (angerechnet werden sollen Zeiten, in denen Arbeitslosengeld bezogen wurde, nicht aber die, in denen Arbeitslosenhilfe bzw. ALG II bezogen wurden) lässt sich kaum umsetzen, da der Deutschen Rentenversicherung diese differenzierten Daten für den zurückliegenden Zeitraum überhaupt nicht vollständig vorliegen, die Bundesagentur für Arbeit (BA) entsprechende Daten aus Datenschutzgründen nach fünf Jahren löscht und die Idee des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS), dann doch die Betroffenen selbst denn Nachweis führen zu lassen, ebenfalls nur schwer realisierbar ist: zum Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 22.01.2014. In diesem Zusammenhang hat der PARITÄTISCHE die geplante Ungleichbehandlung kritisiert und darauf hingewiesen, dass so kaum das Problem gelöst werden kann, das durch die "Rente mit 67" für viele entstanden ist (und die der PARITÄTISCHE nach wie vor als Quasi-Rentenkürzungs-Programm kritisiert).

Um dem Problem gerecht zu werden, dass viele Menschen in Berufen sind, in denen sie schlicht nicht bis 67 arbeiten können und so gezwungen sind, früher - und damit aktuell mit hohen Abschlägen - in Rente zu gehen, müsste man andere Wege gehen (es sei daran erinnert, dass es bis 2000 noch eine Berufsunfähigkeitsrente gab - die ist jedoch im Agenda2010-Prozess abgeschafft worden). Vor diesem Hintergrund der Appell, das Ganze noch einmal gut zu überdenken.

Hier zwei Links zu Beiträgen, in denen Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des PARITÄTISCHEN Gesamtverbandes dazu zitiert wird, zu Ihrer Information: Artikel aus dem Handelsblatt vom 22.01.2014; Artikel aus der Berliner Zeitung vom 22.01.2014.