Feedback

Arbeitsmarktbilanz der Bundesagentur für Arbeit

Die Nationale Armutskonferenz (nak) kritisiert den alleinigen Blick auf die Arbeitsvermittlung und fordert die Stärkung der Teilhabe der Menschen an der Gesellschaft.

Die Nationale Armutskonferenz (nak) kritisiert den alleinigen Blick auf die Arbeitsvermittlung und fordert die Stärkung der Teilhabe der Menschen an der Gesellschaft

Anlässlich der am 1. April 2014 vorgestellten positiven Arbeitsmarktbilanz der Bundesagentur für Arbeit kritisiert die Nationale Armutskonferenz (nak) den alleinigen Blick auf die Arbeitsvermittlung und somit auf statistische Effekte. Die nak fordert die Bundesagentur auf, den Menschen auch eine Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen und somit langfristige Perspektiven zu schaffen.

„Die offizielle Statistik verschweigt, dass immer mehr Menschen trotz Arbeit mit ihrem Einkommen nicht über die Runden kommen und zusätzliche Leistungen beantragen müssen“, sagt Michael David, Stellvertretender Sprecher der Nationalen Armutskonferenz. Laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung gelten 1,3 Mio. Menschen als „Aufstocker“, weil ihr Einkommen nicht zum Leben reicht – die Tendenz ist seit Jahren steigend.

Da trotz offiziell sinkender Arbeitslosenzahlen das Armutsrisiko in Deutschland weiter ansteigt, fordert die nak die Bundesregierung auf, nicht allein die Arbeitsvermittlung im Blick zu haben, sondern auch die Teilhabe der Menschen an der Gesellschaft zu fördern.

„Leistungsberechtigte, die über einen längeren Zeitraum Hartz IV beziehen, brauchen Angebote, die über die unmittelbare materielle Existenzsicherung und über arbeitsmarktpolitische Maßnahmen hinausgehen“, sagt Michael David, „um Armut zu überwinden, sind Hilfen und Dienstleistungen zur sozialen Teilhabe nötig.“

Dabei könne es um Mobilität wie z.B. die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr gehen, aber auch um Schuldnerberatung, Energieberatung, Kinderbetreuung, Gesundheitsberatung oder den Zugang zu Medien.

„Eine längerfristige Verbesserung von Teilhabechancen ist keine lästige Aufgabe, sondern eine soziale Investition, die Früchte trägt – für die Betroffenen und die Gesellschaft“, so David.

 

Weitere Informationen finden sie im nak-Papier "Soziale Teilhabe und menschenwürdiges Existenzminimum".