Landesverband Psychiatrie-Erfahrene Hessen e.V.

Entstigmatisierung und Integration als Ziel

Wir danken unsere Mitgliedsorganisation Landesverband Psychiatrie-Erfahrene Hessen e.V., die uns diesen Rückblick auf ihre Geschichte geschickt hat:

Ende April 1991 trafen sich zum ersten Mal in der Geschichte der Psychiatrie Menschen mit psychiatrischen Diagnosen im Kloster Irsee mit dem Thema „Psychiatrie-Patienten brechen ihr Schweigen“. Aufgrund dieser Initiative gründeten sich im ganzen Bundesgebiet örtliche Gruppen. Der Hessische Landesverband wurde am 22. November 1997 in Wiesbaden gegründet. Wir sind die Landesorganisation des BPE Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener e.V

Unser Verband besteht aus Betroffenen und einigen Fördermitgliedern. Unser Ziel ist die Entstigmatisierung und Integration der Psychiatrie-Erfahrenen in die Gesellschaft. Unser Ziel ist eine gewaltfreie Psychiatrie. Die Inklusion psychisch beeinträchtigter Menschen im Sinne der UN-Charta über die Rechte von Menschen mit Behinderungen ist unser Leitbild. Wir glauben fest an die Wirkung der Selbsthilfe.

Für dieses Ziel arbeiten wir auf unterschiedlichen Ebenen. Wir versuchen, die Rechtslage für Psychiatrie-Betroffene zu verbessern, indem wir in Zusammenarbeit mit der Landesregierung und mit Verbänden Einfluss auf Gesetzentwürfe nehmen und auf die Nachteile für Psychiatrie-Erfahrene aufmerksam machen, die den Entscheider*innen nicht immer sofort bewusst sind. Wir arbeiten aber auch auf der psychosozialen und kulturellen Ebene von Betroffenen für Betroffene. Das Projekt „Musik und Tanz für psychische Erkrankungen“ in Zusammenarbeit mit der Selbsthilfegruppe Seelenbalsam wurde am 11. Januar 2022 in der Hessenschau vorgestellt. Bei der Projektförderung arbeiten wir mit den Krankenkassen und dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration zusammen. In Planung sind u.a. eine selbst organisierte Freizeitbörse und die Weiterführung bestehender Selbsthilfegruppen. Außerdem werden Foren der Begegnung geschaffen, in Form der regelmäßigen Hessentreffen und des Sommerfestes.

Wir verstehen uns als Interessensvertretung mit psychiatriekritischem Anspruch. Selbstbestimmung und Selbstorganisation halten wir für die seelische Gesundheit für besser als die Abhängigkeit von Institutionen. Daher fordern und unterstützen wir diejenigen Hilfsangebote, die auf die Autonomie der Psychiatrie-Erfahrenen setzen.