Der Verein Feministische Mädchenarbeit e. V. (FeM e. V.) wurde 1986 in Frankfurt am Main von Frauen gegründet, die sich in autonomen Frauenprojekten, in Mädchenwohngruppen und in der Jugendarbeit engagierten. Seit 1990 betreibt der Verein das FeM Mädchenhaus, in dem rund 25 Mitarbeiterinnen für Mädchen und junge Frauen da sind. Finanziert wird die Arbeit zum Teil durch Zuwendungen der Stadt Frankfurt am Main und des Landes Hessen sowie über einzelfallbezogene Mittel von Jugendämtern, die aber bei weitem nicht alle Kosten decken.
"Gewalt gegen Mädchen ist immer noch ein Tabuthema in unserer Gesellschaft“, sagt Krimi-Autorin Nele Neuhaus. Sie will dazu beitragen, dass sich das ändert – als prominenter Schutzengel des FeM Mädchenhauses in Frankfurt am Main. Das FeM Mädchenhaus vereint eine Vielzahl von Unterstützungsangeboten für Mädchen und junge Frauen unter einem institutionellen Dach: Dazu gehören eine Mädchen-zuflucht, ein Mädchentreff und verschiedenste niedrigschwellige Beratungsangebote, aber auch Projekte zum Empowerment von Mädchen.
Die Schutzengel-Aktion, deren Schirmherrin Nele Neuhaus ist, wurde 2010 ins Leben gerufen, um die Arbeit des FeM Mädchenhauses und der Zuflucht in Frankfurt langfristig finanziell zu sichern. Das vom Verein betriebene Haus an einem geheim gehaltenen Ort in Frankfurt ist rund um die Uhr offen für Mädchen und junge Frauen im Alter von zwölf bis 17 Jahren, wenn sie in Not- und Krisensituationen kurzfristig Unterkunft, Betreuung und Schutz vor Bedrohung benötigen.
Finanzielle Einbrüche durch die Corona-Pandemie
Um Mädchen schnell und unbürokratisch Schutz vor psychischer, körperlicher oder sexualisierter Gewalt bieten zu können, ist der Trägerverein auf Spenden angewiesen. Die Schutzengel – das können auch Firmen sein – helfen mit einem regelmäßigen Obolus, dass eine gewisse Summe zuverlässig für die Finanzierung der Arbeit zur Verfügung steht. Die Corona-Pandemie hat das umso wichtiger gemacht. „Viele Benefizveranstaltungen und Kooperationen mussten abgesagt werden“, sagt Nicole Kreja, die bei FeM für Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Gleichzeitig ist die Zahl der Mädchen und jungen Frauen gestiegen, die Hilfe suchen.
Die Schutzengel helfen nicht nur finanziell, sie sind auch eine wichtige Unterstützung für die Öffentlichkeitsarbeit von FeM e. V. Dazu Nicole Kreja: „Unsere Schutzengel sind auch Multiplikator*innen, indem sie auf das Thema Gewalt an Mädchen und jungen Frauen aufmerksam machen.“ Sexualisierte Gewalt sei ein sehr komplexesThema, das betroffen mache und nicht selten Ängste auslöse. „Uns ist es deswegen wichtig, genaue Einblicke in unsere Arbeit zu geben“, sagt Nicole Kreja. „Zum Beispiel: Wie unterstützen unsere Pädagoginnen Mädchen in Not? Welche Formen der Gewalt gibt es? Warum sind Mädchen mehr betroffen als Jungen?“