Die 1980er Jahre - Teil 2

Der Paritätische schärft sein Profil in den Regionen

Parallel zum Ausbau der Landesgeschäftsstelle schärft der Paritätische sein Profil in den Regionen. Hessenweit konstituieren sich 14 Kreisgruppen. Den Anfang machen Frankfurt und Kassel. Zu ihren Aufgaben gehört es zum einen, den Informations- und Erfahrungsaustausch sowohl unter den Mitgliedsorganisationen als auch innerhalb der Verbandsstrukturen zu organisieren. Aber auch die Interessenvertretung in den Regionen ist eine zentrale Aufgabe. Dazu gehört unter anderem auch die Teilnahme an öffentlichen Ausschuss-Sitzungen auf Kreisebene. Eine eigene Kreisgruppenordnung wird 1986 beschlossen.Eine Vielzahl von Selbsthilfegruppen, Träger der häuslichen Krankenpflege und Sozialstationen schließen sich dem Verband an. Ebenso viele neu entstandene Frauenhäuser und -beratungsstellen sowie Frauen- und Mädchen-Initiativen. Die Mitgliederzahlen schießen nach oben: Zu Beginn dieses Jahrzehntes zählt der Landesverband Hessen knapp 170 Mitgliedsorganisationen, Mitte der 1980er sind es schon 230. Diese Zahl verdoppelt sich zum Ende des Jahrzehnts nahezu.

Mehr anzeigen ...

Zivildienst und FSJ gewinnen an Bedeutung
Der Verband übernimmt neue Aufgabenfelder wie die Verwaltung des Einsatzes von Zivildienstleistenden und jungen Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr. Denn in immer mehr Mitgliedsorganisationen sind Zivildienstleistende und FSJler aktiv.

Mit der deutschen Wiedervereinigung 1989 kommen neue Aufgaben auf den Paritätischen Hessen zu. Der Verband und viele seiner Mitgliedsorganisationen sehen sich gefordert, den Aufbau des Paritätischen Landesverbands Thüringen zu unterstützen.

Der Erste Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbands unter dem Titel …“wessen wir uns schämen müssen in einem reichen Land…“ macht auf die bedrückend hohe Zahl der Menschen aufmerksam, die in Deutschland und auch in Hessen in Armut leben, weil sie längerfristig arbeitslos sind, alleinerziehend, kinderreich oder psychisch krank oder eine Behinderung haben.