1980er Jahre - Teil 1

Die fachliche Arbeit lebt auf

Mehr als zwei Millionen Arbeitslose in den Jahren 1984 bis 1988, Einschnitte ins soziale Netz und 1989 der Fall der Mauer kennzeichnen die 1980er Jahre in der Bundesrepublik. Nach dem Bruch der sozialliberalen Bundesregierung beginnt 1982 die Ära Helmut Kohl. Für den Paritätischen Hessen sind die 1980er Jahre das Jahrzehnt der Modernisierung und Expansion. Sie bringen große personelle Veränderungen und eine enorme Dynamik in der Entwicklung der Mitgliedschaft.

Die wichtigste Personalie in der Geschäftsstelle: Paul Krahé (im ersten Foto oben rechts neben Erwin Stauss) , seit 1957 in Personalunion Landesvorsitzender und Geschäftsführer, übergibt 1983 das Amt des Geschäftsführers an Günter Woltering (zweites Foto), der aus Nordrhein-Westfalen kommt, wo er Einrichtungsleiter der Lebenshilfe in Bonn war. Auch als Landesvorsitzender tritt Krahé wenig später zurück. Dieses Amt übernimmt interimsmäßig Erwin Stauss, der ehemalige Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands. Am 29. Oktober 1984 wird Paul Marx, der damalige Geschäftsführer des Frankfurter Vereins für soziale Heimstätten, als neuer Vorsitzender gewählt.

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Die neue Führungsspitze des Paritätischen Hessen spielt sich schnell ein und bringt eine neue Dynamik ins Verbandsgeschehen. War anfangs mit nur drei Angestellten in der Geschäftsstelle die wirtschaftliche Existenzsicherung des Paritätischen und seiner Mitgliedsorganisationen zentrale Aufgabe, so gewinnt die fachliche Arbeit an Bedeutung und wird intensiviert. Dies schlägt sich ab Mitte der 1980er-Jahre auch im Aufbau von Fachreferaten nieder, die den Bedürfnissen der immer vielfältiger werdenden Mitgliedschaft Rechnung tragen. So werden 1985 Mandred Weißer für Wirtschaft, Recht und Pflegesatz und Heidi Schlütter (drittes Foto in ihren Anfangszeiten und viertes Foto beim Renteneintritt) für den Bereich „Soziale Arbeit“ als erste Fachreferent*innen eingestellt. Heidi Schlütter hat ein Riesen-Referat, zu dem Alten- und Behindertenhilfe ebenso gehören wie Kinder- und Jugendhilfe, Suchtkrankenhilfe und der Gesundheitsbereich. Im Laufe der nächsten Jahre werden weitere Referent*innen eingestellt, die Zahl der Fachreferate wächst und ermöglicht die weitere Ausdifferenzierung der fachlichen Arbeit. Im Januar 1989 übernimmt Peter Miessner (fünftes Foto) die Zuständigkeit für die verbandliche Organisation und Verwaltung, die er bis heute als stellvertretender Geschäftsführer innehat.