Bundesweite Vorreiter-Rolle

Hessisches Koordinationsbüro für Frauen mit Behinderung bietet Lobbyarbeit und Beratung

In Hessen leben rund 300.000 Frauen mit Behinderung. Trotz zunehmender gesellschaftlichen Bestrebungen der Inklusion unterscheiden sich ihre Lebensbedingungen vielfach von denen nichtbehinderter Frauen und behinderter Männer. Für die konkreten Forderungen der Frauen mit Behinderung zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen einzutreten, ist das Anliegen des Hessischen Koordinationsbüros für Frauen mit Behinderung (HKFB). Lobbyarbeit durch Mitwirkung in verschiedensten Gremien auf Landesebene, Beratung von Fachkräften, Frauen mit Behinderung und deren Angehörigen sowie die Durchführung von Seminaren sind einige Schwerpunkte seiner Arbeit.

Als bundesweit erste hauptamtlich tätige Organisation der Frauen mit Behinderung geht es auf das Jahr 1993 zurück, zunächst als Modellprojekt, federführend durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration finanziert. Bis 2015 war es in Trägerschaft unserer langjährigen Mitgliedsorganisation Verein zur Förderung der Autonomie Behinderter (fab e.V.), dann übernahmen wir als Paritätische Hessen selbst die Trägerschaft.

Das HKFB hat in vielen Punkten eine Vorreiter-Rolle. 1994 veröffentlichte es die erste und bis heute einzige und ständig aktualisierte Bibliographie "Literatur von, für, über Frauen mit Behinderungen", die digital und als Printausgabe kostenlos beim Koordinationsbüro bestellt werden kann. Die bundesweite Informationsbroschüre „Angesagt“ für Frauen mit und ohne Behinderung wurde 1994 vom Hessischen Koordinationsbüro konzipiert und erschien bis 2004 zwei Mal jährlich. Der schnellen und barrierefreieren Informationsvermittlungsmöglichkeiten Rechnung tragend, wurde „Angesagt“ 2004 als erste Mailingliste für Frauen mit und ohne Behinderung an den Start gebracht.

2016 organisierte das HKFB den Fachtag „Qualifiziert. Vernetzt“ für Fachkräfte aus Einrichtungen der Behindertenhilfe und des Gewaltschutzes in Hessen mit, um die Vernetzung zwischen beiden Bereichen zu fördern. Zu den aktuellen Forderungen des HKFB gehört die nach einer unbürokratischen Finanzierung von Gebärdendolmetschungskosten im Falle einer akuten, notwendigen Beratung.

Für die Internetseite des HKFB ist derzeit eine Version in Leichter Sprache im Aufbau.