Wie alles begann

Die Geburtsstunde des Paritätischen Hessen

Schaumainkai 34 in Frankfurt: Neun Männer und Frauen treffen sich am 13. Januar 1947 in der Villa, in der heute das Museum der Weltkulturen ist. Im Sitzungssaal des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge gründen sie den Hessischen Paritätischen Wohlfahrtsverband. Er ist bundesweit der erste Landesverband des Paritätischen, auch die Wiedergründung des Paritätischen Gesamtverbands erfolgt erst später, im Oktober 1948.

Vorausgegangen war der Gründung des Paritätischen Landesverbands Hessen eine eifrige Suche nach noch existierenden Mitgliedsorganisationen des einstigen Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbands. Dieser wurde 1924 in Berlin gegründet. Nachdem die Nationalsozialisten an die Macht kamen, war er zunächst korporatives Mitglied der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) und wurde im Juni 1934 aufgelöst. Etliche seiner Mitgliedsorganisationen, vor allem Stiftungen mit jahrhundertealter Tradition, konnten jedoch fortbestehen, wenngleich sie auch durch den Zweiten Weltkrieg schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Die neun Gründungsmitglieder des Paritätischen Landesverbands Hessen versichern in der Niederschrift der Versammlung, „dass sie zu keiner Zeit der NSDAP oder einer ihrer Untergliederungen angehört haben“. 

Dass unser Gründungsvorsitzender Wilhelm Polligkeit dennoch eine aktive Rolle in der nationalsozialistischen Sozial- und Bevölkerungspolitik gespielt hat, wurde erst Jahrzehnte später klar.

Wie wir heute zu Wilhelm Polligkeit stehen, erfahren Sie demnächst hier.